Kniegelenksarthroskopie

Eine Schlüsselloch-OP ist heutzutage fast jedem Menschen ein Begriff. Seit den 1980er Jahren wurde diese Art der Operation immer weiter entwickelt. Heute ist es daher möglich selbst an Stellen zu operieren, an denen es früher nicht einmal durch eine große Operation möglich gewesen wäre. An Knie- und Schultergelenk zum Beispiel setzen Gelenkchirurgen heute nur noch eine kleine, bleistiftdünne Sonde mit einer Kamera ein, um das Gelenk durch das sogenannte Schlüsselloch (einen sehr kleinen Einschnitt) zu spiegeln.

Wann wird eine Kniegelenksarthroskopie durchgeführt?

Die Kniegelenksarthroskopie – oder auch Kniespiegelung kommt bei bestimmten Schädigungen des Kniegelenks als Form der Diagnostik zum Einsatz, zum Beispiel bei:

  • Knorpelschäden
  • freien Gelenkkörpern im Gelenkinnenraum
  • Kreuzbandrissen
  • Entzündung der Gelenkinnenhaut
  • Narbenbildung
  • Meniskusschäden
  • Kniescheibeninstabilität

Symptome, die diese Schäden vorher anzeigen sind zum Beispiel:

  • Blockierungen beim Bewegen des Kniegelenks
  • starke Schmerzen am Kniegelenk (speziell beim Beugen)
  • starke Schmerzen beim Gehen oder sportlicher Belastung
  • Schmerzen bei der Drehung des Unterschenkels gegen den Oberschenkel

Foto Modell eines Kniegelenkes

Wie wird eine Kniegelenksarthroskopie durchgeführt?

Die Kniegelenksarthroskopie ist eine minimal-invasive Operation, bei der Instrumente durch zwei bis vier wenige Millimeter kurze Schnitte in das Gelenk eingeführt werden. Die Verletzungen oder krankhaften Veränderungen des Kniegelenkes können durch die kleine Kamera mit Fiberglasoptik erkannt werden und mit arthroskopischen Instrumenten behandelt werden. Bei einer Spiegelung können also direkt auch Therapieschritte vorgenommen werden. In vielen Fällen kann eine Kniearthroskopie auch ambulant vorgenommen werden.

Nachbehandlung

Nach der Operation ist die Genesungszeit relativ kurz. Die Patienten können das Gelenk im Regelfall drei bis fünf Tage nach der Kniegelenksarthroskopie meist wieder voll belasten, brauchen in der Zwischenzeit Gehhilfen zur Entlastung. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist daher auch nur wenige Tage notwendig. Bei ambulanten Eingriffen kann der Patient schon am gleichen Tag wieder nach Hause. Nach sieben bis zehn Tagen werden die Hautfäden gezogen. Bei Bedarf wird Physiotherapie oder eine Reha-Massnahme angeschlossen.